Die Rauken von Byrum (Byrums Raukar) auf Öland

Auch wenn man bei Rauken in den wenigsten Fällen an Öland denkt, sondern dabei an die nördlichere Insel Gotland, so findet man auch auf Öland ein kleines Gebiet mit sehr beeindruckenden Rauken, die als Rauken von Byrum (Byrums Raukar) bekannt sind. Die Ursache hierfür ist indes logisch und hängt mit der Erdgeschichte zusammen und muss vor etwa 490 Millionen Jahren gesucht werden.
 
Zu jener Zeit waren Gotland, Öland und Teile des Baltikum Teil eines Korallenriffs mit tropischen Temperaturen, wobei die Korallen auf den Meeresgrund sanken und in diesen drei Gebieten im Laufe der Zeit in Kalkstein verwandelten, der während der Erdverlagerung von der Landmasse abbrach und Gotland, Öland und Teile des Baltikums schuf, jene Stelle, die sich geologisch sehr deutlich vom schwedischen Festland unterscheiden, sowohl geologisch, als auch von der Bewachsung und den jährlichen Durchschnittstemperaturen. Allein die Bildung des Kalksteins auf Öland forderte insgesamt etwa 40 Millionen Jahre.

Die Rauken Byrum
Foto: Herbert Kårlin

Auf einer Länge von rund 600 Meter wurden auf Öland dann durch die permanente Bewegung des Meeres und die Strömungen etwa 120 Rauken geschaffen, eine Naturlandschaft die heute als die Rauken von Byrum bekannt ist. Die meisten dieser Rauken sind freistehend und sind daher sehr gut zugänglich, zumindest zu Fuß, da die kostenpflichtigen Parkplätze einige hundert Meter davon entfernt liegen.
 
Die skurrile Form der Rauken von Byrum hängt mit den unterschiedlichen Steinarten zusammen die die Rauken zusammensetzen, da das Meer für die Zersetzung unterschiedlicher Steinarten auch eine unterschiedlich lange Zeit benötigt.In diesen Rauken sind auch eine nahezu unendliche Menge an Fossilien enthalten die man mit bloßem Auge sehen kann. Zwischen den Rauken darf man sich frei bewegen, muss jedoch berücksichtigen dass das gesamte Gebiet der Rauken von Byrum unter Naturschutz steht.
 
Da die Rauken von Byrym geradezu ein Weltwunder sind, muss auch beachtet werden dass das Schlagen von Fossilien absolut verboten ist, wie auch das Versetzen oder Mitnehmen von Steinen die sich am Strand vor den Rauken befinden. Auch wenn es sehr verlockend ist auf einen der Rauken zu klettern um sich dort fotografieren zu lassen, so sollte man zweimal darüber nachdenken ob dies eine gute Idee bei einem Naturwunder ist. Aber dies eignet sich sicher dazu einen Hass gegenüber des wachsenden Tourismus auf Öland zu schaffen. Es wäre wirklich bedauerlich wenn man die Rauken von Byrum einzäunen müsste.
 
Wer etwa mehr Zeit bei den Byrums Rauker verbringen will, hat die Möglichkeit am Sandstrand, nach einer Schwimmtour, zu trocknen oder im anschließenden Naturschutzgebiet einige geschützte Pflanzen Ölands zu entdecken, die geradezu einmalig für diese Breitengrade sind. Die Wälder des Naturschutzgebietes sind auch für Insekten bekannt die dort eine ideale Heimat gefunden haben.