Der Trollwald (Trollskogen) auf Öland
An der nordöstlichen Küste Ölands liegt ein Naturschutzgebiet das den Namen Trollwald (Trollskogen) trägt und seit ältester Zeit ein Weidegebiet inmitten eines Nadelwalds ist. Es ist daher nicht ausgeschlossen dass man bei einer Wanderung durch den Wald auch hin und wieder eine Kuh aus nächster Nähe sieht.
Dieses Naturschutzgebiet erhielt den Namen Trollskogen (Trollwald) weil die harten Winde sehr viele der Nadelbäume verformten und ihnen skurrile Formen gaben. Das bereits märchenhafte Aussehen wird noch durch das Moos und den Efeu verstärkt die man an zahlreichen Bäumen findet. Es ist daher auch nicht verwunderlich dass man bei jedem Blick in den Wald das Gefühl bekommt dass in dieser Sekunde ein Troll im Laub oder in den Wurzeln verschwindet.

Aber im Trollskogen trifft man nicht nur die immer unsichtbaren Trolle, sondern der Trollwald birgt auch ein ökologisches Paradies, denn hier findet man die Dolden-Winterlieb und die Moosglöckchen und im verwesenden Holz leben unzählige Insekten und Larven. Aber auch Pilzinteressenten sollten hier ihr Bestimmungsbuch nicht vergessen. Selbst Vogelliebhaber können im Trollskogen sehr seltene Entdeckungen machen, da man hier auch den Schwarzspecht und die sehr seltene Weidenmeise an ihren Nistplätzen beobachten kann.
Wer sich mehr für archäologische Entdeckungen interessiert, wird im Trollskogen ebenfalls auf seine Kosten kommen, da im Gebiet des heutigen Naturschutzgebiets einst der wichtigste Fischereihafen mit den Fischerhütten lag und, dank des Fischreichtums die Bewohner der Insel sich immer on diesem Teil Ölands angezogen fühlten. An der Küste des Trollwalds kann man Reste einer Festung, ein Schiffsvrack und Grabfelder finden. Um möglichst viel sehen zu können, sollte man daher genügend Zeit mitbringen und vielleicht auch ein Picknick das man am steinigen Strand genießen kann.
Natürlich muss man im Trollwald nicht durch Unterholz streifen und dabei die Entwicklung dieses einmaligen Ökosystems stören, sondern man sollte immer einem der zahlreichen Wanderwege unterschiedlichster Länge folgen. Die kürzesten Wanderwege erstrecken sich nur auf rund einen Kilometer und sind daher für niemanden ein Problem, aber auch die längeren Wege sind in der Regel nicht länger als rund fünf Kilometer.
Bevor man sich allerdings in die Wunderwelt des Trollskogen begibt, sollte man das Naturum besuchen, das unmittelbar zwischen dem Parkplatz und dem wichtigsten Eingang zum Trollwald befindet, denn hier findet man, außer persönlichen Ratschlägen und Informationsmaterial, auch eine sehr ausführliche Ausstellung zum Naturschutzgebiet und all den Lebewesen die man dort entdecken kann.
Natürlich kann man den Trollwald auch mit dem Fahrrad erreichen, auch wenn man im Naturreservat nur auf der Autostraße das Fahrrad benutzen darf, nicht auf den verschiedenen Wanderwegen. Um allerdings, zumindest im Sommer, auf eine besondere Weise zum Trollskogen zu gelangen, kann man von Fagerör aus auch die Schmalspureisenbahn nehmen, die auf einer schattigen Strecke nahezu bis zum Naturum kommt.
Im Trollskogen selbst findet man auch eine über 900 Jahre alte Eiche die man zwar betrachten sollte, bei der man aber auf keinen Teil in die äste klettern darf oder den Baum auf andere Weise stören sollte, denn auf einer so alten Eiche leben mehr als 1000 verschiedene Organismen, die geradezu eine Einheit mit dem Baum bilden. In dieser Eiche lebt daher eine ganze „Stadt“ die für das bloße Auge großteils unsichtbar ist, jedoch ein Wunderwerk der Natur bildet.