Der Leuchtturm Langer Erich (Långe Erik) auf Öland)

Unter den elf Leuchttürmen die man auf Öland finden kann, ist, neben dem Langen Jan (Långe Jan) und dem Leuchtturm Kapelludden (Kapelluddens Fyr), vor allem der Leuchtturm Langer Erich (Långe Erik) bekannt, ein Leuchtturm den man an der Nordspitze Ölands finden kann. Auch wenn man hierbei grundsätzlich vom Långe Erik spricht, so ist der offizielle Name des 32 Meter hohen Leuchtturm weitaus nüchterner, nämlich Ölands Norra Udde. Wie dieser Leuchtturm zum Namen Långe Erik kam, ist bis heute jedoch unbekannt.
 
Der Rundlauf des aus Kalkstein erbauten Leuchtturms Langer Erich, der sich auf einer Höhe von 28 Metern befindet, kann über 138 Stufen erreicht werden und bietet einen außerordentliche Aussicht über das nördlichste Öland und die Ostsee.

Der Leuchtturm Långe Erik auf Öland
Foto: Herbert Kårlin

Als der Lange Erich im Jahr 1845 fertig gestellt war, war er mit Spiegellinsen ausgerüstet und das Leuchtfeuer wurde mit Rübenöl betrieben. Gegen 1850 wurde dann eine Petroleumlampe im Leuchtturm installiert, die 1906 durch eine modernere, in Schweden entwickelte Petroleumlampe ersetzt wurde, was den Vorteil hatte dass der Leuchtturmwächter sich nicht mehr permanent bei der Lichtquelle aufhalten musste. In dieser Zeit wurden auch die Spiegellinsen durch Fresnellinsen ersetzt und der Leuchtturm erhielt ein Nebelhorn.
 
Im Gegensatz zum Långe Jan, wo die Leuchtturmwärter zu Beginn im Leuchtturm selbst wohnen mussten, erhielten jene des Långe Erik von Beginn an kleine Häuschen, so dass auch die Familien dort problemlos leben konnten. und sich teilweise mit selbst angebauten Gartenfrüchten ernähren konnten. Diese Gebäude kann man noch heute zu Füssen des Leuchtturms sehen, wobei allerdings die Bewohner, wie auch der Leuchtturm, bis zu den 40er Jahren warten musste bis dort auch die Stromversorgung ankam.
 
Im Jahr 1976 wurde der Leuchtturmwächter am Langen Erich überflüssig, da ab diesem Jahr das Leuchtfeuer automatisch in Gang gesetzt wurde, und bereits 1991 verlor dann der Långe Erik seine Bedeutung und das Leuchtfeuer wurde abgestellt. Heute ist nur nach am Rundgang eine kleinere, automatische Lampe angebracht.
 
Der seit 1935 unter Denkmalschutz stehende Leuchtturm ist nur während der Sommersaison, und an Samstagen, zu besichtigen, wobei man beim Besuch des Langen Erich auch noch die Uhr sehen kann mit der ursprünglich die Linsen, zumindest bis zur Automatisierung des Leuchtfeuers, angetrieben wurden. Der Besucher des Leuchtturms sollte auch das sehr nahe gelegene Fischerdorf besuchen das die längste Zeit des Jahres nahezu verlassen scheint.
 
Auch wenn der Långe Erik nicht mit dem Auto oder dem Bus direkt angefahren werden kann, so findet man in nächster Nähe einen großen, kostenlosen Parkplatz der selbst im Sommer selten überfüllt ist. Reisebüros, die ihren Gruppen mehr über die Leuchttürme Ölands näher bringen wollen, sollten für ihre Reise nach Öland einen entsprechenden Führer aus Öland, oder aber einen der wenigen hierauf spezialisierten Reiseleiter suchen, da nur diese Öland und seine Leuchttürme lebendig gestalten können.