(Rosendal Järnålderbyn), ein Dorf aus der Eisenzeit
Nachdem man auf Öland insgesamt über 1000 Reste von Häusern aus der Eisenzeit fand, viele davon als Dörfer vereint, weiß man dass Öland in jener Epoche relativ dicht besiedelt war und die Landwirtschaft eine dominante Rolle spielte. Den bedeutendsten Fund machten die Archäologen jedoch im Ekopark Böda, als sie dort das am besten erhaltene Dorf Rosendal aus der Eisenzeit fanden.
Rosendal umfasst ein Gebiet von rund 37 Hektar und war in der Zeit zwischen 300 und 650 bewohnt, also zur Blütezeit der Völkerwanderung. Auch wenn man dort ohne Führung nicht jedes Element verstehen kann, so kann im Rosendals Järnåldersbyn auch der Amateur Gebäude, Mauern, Felder und vieles mehr bei einem Bummel durch das Gebiet entdecken und spüren, da die Archäologen dieses Dorf sehr sorgsam ausgegraben haben, so dass man selbst die Gruben für die Aufbewahrung von Fleisch und Fisch erhalten blieben.

In Rosendal kann der Besucher 14 Grundmauern von Häusern erkennen die vermutlich zu sechs oder sieben Gütern gehörten die aus Wohnhäusern, Speichern und anderen Gebäuden bestanden. Zu diesen Gütern gehörten auch Felder, Wiesen und mit Steinmauern umgebene Weideflächen die in ihrer Gesamtheit wiederum von Laubbäumen und Feuchtgebieten umgeben waren, was man bei genauen Betrachung von Rosendal noch heute sehr gut erkennen kann.
Das Rosendals Järnålderbyn umfasst aber auch ein zum Dorf gehöriges Grabfeld, Vertiefungen für das Lagern von Lebensmittel und andere Elemente eines damaligen Dorfes. Allerdings wurde Rosendal zwischen den Jahren 600 und 650 sehr plötzlich verlassen, ohne indes Spuren eines Angriffs zu zeigen. Eine Sanddüne und das ständige Versanden eines Teils des Gebietes lässt darauf schließen dass Rosendal immer mehr von Treibsand eingenommen wurden und dieser die Bewohner in die Flucht trieb.
Auch wenn die Archäologen das Rosendals Järnålderbyn bisher nicht vollständig untersucht haben, so zeigen die bisherigen Ausgraben bereits gewisse Strukturen die deutlich machen dass die Bewohner unterschiedliche soziale Stellungen einnahmen und das Dorf daher keine echte, soziale Einheit bildete. Bei Gräbern konnte man sogar feststellen dass Männer und Frauen auf unterschiedliche Weise begraben wurden. Bei Ausgrabungen konnte man jedoch auch Münzen und Wertgegenstände aus anderen Ländern finden, was darauf schließen lässt dass Rosendal auch internationalen Handel betrieb, auch wenn Rosendal damals zwischen zwei und drei Kilometer von der Ostsee entfernt lag, da, auf Grund der Landhebung, der Küstenstreifen auf Öland weitaus mehr ins Landesinnere reichte als heute.
Das Dorf Rosendal nimmt, historisch gesehen, eine Zwischenstellung zwischen den einfachen Vorburgen Ölands und der heute sichtbaren Rundburg Eketorp ein, die beide eine völlig andere Struktur aufweisen als ein landwirtschaftliches Dorf der Eisenzeit, auch wenn sich die Zeit der Vorburgen, der Dörfer der Eisenzeit und die Ringburgen sich auf Öland teilweise überschneiden.
Auch wenn die Strecke nach Rosendal für größere Reisebusse nicht geeignet ist, so kann ein Führer Ölands oder ein guter Reiseleiter den Besuchern Ölands sehr vieles über die Eisenzeit auf Öland näher bringen und den Besucher zu anderen, kleineren Dörfern dieser Epoche führen.